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Virtualisierung – VMware und seine Alternativen

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von Michael Zelkin

In der heutigen IT-Landschaft ist Effizienz entscheidend – sowohl technisch als auch wirtschaftlich. Unternehmen jeder Größe setzen daher verstärkt auf Virtualisierung. Lange Zeit galt VMware als Standardlösung in diesem Bereich. Doch nach der Übernahme durch Broadcom geraten viele IT-Verantwortliche ins Grübeln: die steigenden Lizenzkosten und Änderungen in der Produktstrategie führen zu einem Umdenken. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf vielversprechende Alternativen zu VMware.

Was ist Virtualisierung?

Virtualisierung ist eine Technologie, die es ermöglicht, physische IT-Ressourcen – wie Server, Speicher oder Netzwerke – von ihrer zugrunde liegenden Hardware zu entkoppeln. Dies bedeutet, dass auf einem einzigen physischen Server mehrere virtuelle Maschinen (VMs) betrieben werden können, die jeweils wie ein eigener, unabhängiger Computer agieren. Diese Technik bringt zahlreiche Vorteile mit sich: bessere Ressourcenauslastung, geringere Kosten, einfacheres Backup und Disaster Recovery sowie höhere Flexibilität bei der Verwaltung von IT-Infrastrukturen.

VMware: Der Platzhirsch unter den Virtualisierungslösungen

VMware ist seit Jahrzehnten ein führender Anbieter im Bereich der Virtualisierung. Mit Produkten wie VMware vSphere, ESXi und vCenter hat das Unternehmen Maßstäbe in Sachen Stabilität, Leistung und Funktionsvielfalt gesetzt. In Unternehmensumgebungen ist VMware für seine umfangreichen Management-Tools, hochentwickelte Features wie vMotion (Live-Migration von VMs) und seine starke Community bekannt.

Zu den Stärken von VMware zählen:

  • Zuverlässigkeit und Stabilität
  • Umfangreiche Dokumentation und Support
  • Leistungsstarke Verwaltungsfunktionen
  • Integration in große IT-Landschaften

Der Broadcom-Effekt: Preisexplosion und Umdenken

Im Jahr 2023 wurde VMware von Broadcom übernommen – ein Ereignis, das weitreichende Auswirkungen auf den Markt hatte. Broadcoms Geschäftsstrategie zielt vor allem auf große Unternehmenskunden ab. Im Zuge der Übernahme wurden Produktportfolio und Preismodelle radikal verändert, was insbesondere kleinere Unternehmen und Mittelständler finanziell stark belastet hat. Viele Nutzer berichten von höheren Kosten und reduziertem Zugriff auf bisher frei verfügbare Funktionen.

Diese Entwicklungen haben bei vielen IT-Verantwortlichen zum Umdenken geführt. Die Frage stellt sich: Welche Alternativen gibt es zu VMware, die sowohl kosteneffizient als auch leistungsfähig sind?

Alternativen

Proxmox VE – Open-Source mit Enterprise-Funktionalität

Proxmox Virtual Environment (VE) ist eine auf Debian basierende Open-Source-Plattform für Servervirtualisierung. Sie kombiniert KVM (Kernel-based Virtual Machine) für Virtualisierung mit LXC für Container-Virtualisierung. Die Weboberfläche ist intuitiv, leistungsfähig und erlaubt zentrale Verwaltung mehrerer Hosts.

Vorteile von Proxmox VE:

  • Kostenlos (mit optionalem Subskriptionsmodell)
  • Integrierte Backup-, Snapshot- und HA-Funktionen
  • Active Directory-Integration
  • ZFS-Unterstützung für Storage

 

Für kleine und mittelständische Unternehmen ist Proxmox eine attraktive Alternative. Selbst größere Umgebungen lassen sich damit zuverlässig verwalten – mit vergleichsweise geringem Budgetaufwand.

Nachteil: Im Vergleich zu VMware fehlen teils erweiterte Automatisierungsfunktionen und Integrationen in größere IT-Systeme. Der kostenpflichtige Support ist optional, aber weniger umfassend als bei VMware.

Empfohlen für Kleinunternehmen / budgetorientierte IT

Microsoft Hyper-V – in Windows integriert

Hyper-V ist Microsofts hauseigene Virtualisierungslösung und bereits seit Windows Server 2008 Bestandteil des Betriebssystems. Für Windows-Umgebungen ist Hyper-V besonders attraktiv, da es tief in das Microsoft-Ökosystem eingebunden ist.

Vorteile von Hyper-V:

  • Integriert in Windows Server (keine zusätzlichen Lizenzkosten)
  • Nahtlose Integration mit Active Directory, System Center, Azure
  • Live-Migration, Replikation und Failover-Clustering
  • GUI- und PowerShell-gestützte Verwaltung

 

Für Unternehmen, die bereits stark auf Microsoft setzen, ist Hyper-V eine naheliegende Option. Besonders im Zusammenspiel mit Azure bietet Hyper-V hybride Cloud-Möglichkeiten, die VMware nur schwer replizieren kann.

Nachteil: Die GUI ist weniger intuitiv als bei VMware oder Proxmox, und einige Funktionen erfordern zusätzliche Microsoft-Produkte wie System Center.

Empfohlen für Microsoft-basierte Infrastrukturen

Nutanix AHV – HCI trifft Virtualisierung

Nutanix AHV (Acropolis Hypervisor) ist ein Bestandteil der Nutanix Hyper-Converged Infrastructure (HCI)-Plattform. AHV ist speziell für den Einsatz mit Nutanix Storage- und Infrastruktur-Stack konzipiert und bietet ein modernes, integriertes Virtualisierungserlebnis.

Vorteile von Nutanix:

  • Kostenfrei in Nutanix-Plattform enthalten
  • Einfaches Management über Prism-Oberfläche
  • Integriertes Backup, Monitoring und Security
  • Optimiert für Hyper-Converged Infrastrukturen

 

Nutanix AHV richtet sich primär an größere Unternehmen oder solche, die ihre IT konsolidieren möchten. Durch die enge Integration in die Nutanix-Plattform entfällt der Bedarf an separater Virtualisierungssoftware.

Nachteil: AHV ist nicht als Standalone-Hypervisor nutzbar – man benötigt die Nutanix-Infrastruktur, was initiale Investitionen erfordert.

Empfohlen für größere Unternehmen und Enterprise-Umgebungen

Citrix Hypervisor – für virtuelle Desktops optimiert

Citrix Hypervisor ist eine Open-Source-basierte Virtualisierungslösung, die besonders für den Einsatz in VDI (Virtual Desktop Infrastructure)-Umgebungen optimiert ist. Citrix Hypervisor basiert auf dem bewährten Xen-Hypervisor und wird von Citrix weiterentwickelt.

Vorteile von Citrix Hypervisor:

  • Optimiert für Citrix Virtual Apps & Desktops
  • Skalierbare Performance für VDI
  • Live-Migration und Speicher-Migration
  • Kostenfreie Grundversion verfügbar

 

Wenn bereits Citrix-Produkte im Einsatz sind, bietet der Citrix Hypervisor eine sinnvolle Ergänzung. Er eignet sich besonders für den Betrieb großer Mengen virtueller Desktops mit hoher Leistung.

Nachteil: Allgemeine Servervirtualisierung ist möglich, aber nicht das Hauptaugenmerk – andere Lösungen wie Proxmox oder Hyper-V sind in diesem Bereich flexibler.

Empfohlen für VDI-Umgebungen mit Citrix

Zusammenfassung

Die Übernahme von VMware durch Broadcom hat viele Unternehmen dazu gebracht, ihre Virtualisierungsstrategie zu überdenken. Während VMware zweifellos eine erstklassige Plattform bietet, ist sie für kleinere Unternehmen zunehmend wirtschaftlich unattraktiv geworden.

Mit Alternativen wie Proxmox VE, Hyper-V, Nutanix AHV und Citrix Hypervisor gibt es leistungsfähige Optionen für verschiedenste Einsatzszenarien – oft zu deutlich geringeren Kosten. Die Wahl hängt stark von den individuellen Anforderungen, vorhandener Infrastruktur und dem gewünschten Support-Level ab.

Virtualisierung ist und bleibt ein zentraler Bestandteil moderner IT – aber es muss nicht immer VMware sein.

Die alpha IT Solutions hat Ihre Antworten!

Wir beraten Sie gern rund um das Thema Virtualisierung und auf Sie zugeschnittene Alternativen.

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FAQs

Virtualisierung ermöglicht eine bessere Auslastung vorhandener Hardware, spart Kosten und erhöht die Flexibilität. Unternehmen können mehrere virtuelle Maschinen auf einem einzigen physischen Server betreiben, was Energie, Platz und Verwaltungskosten reduziert. Zudem erleichtert Virtualisierung Backup, Skalierung und Disaster Recovery.

Seit der Übernahme im Jahr 2023 richtet Broadcom seine Strategie stärker auf Großunternehmen aus. Dies führte zu deutlich höheren Lizenzkosten, eingeschränkten kostenlosen Tools und einem Rückgang beim Community-Support. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen spüren dadurch finanziellen und strategischen Druck, Alternativen zu evaluieren.

Für budgetbewusste Unternehmen ist Proxmox VE eine hervorragende Wahl. Die Open-Source-Lösung bietet viele Enterprise-Funktionen wie Backup, Hochverfügbarkeit und ZFS-Speicherintegration – bei gleichzeitig sehr niedrigen Einstiegskosten. Sie ist besonders für IT-Abteilungen mit Linux-Kompetenz geeignet.

Microsoft Hyper-V bietet eine Virtualisierungslösung, die besonders für Unternehmen mit bestehenden Microsoft-Infrastrukturen attraktiv ist. Hyper-V ermöglicht eine hohe Integration in Windows Server, Active Directory und Azure, was die Verwaltung vereinfacht und die IT-Kosten senkt. Mit einer Windows Server Lizenz ist die Nutzung von Microsoft Hyper-V kostenlos.

 

Michael Zelkin

Michael Zelkin ist seit 5 Jahren Teil des Teams von alpha IT Solutions und verantwortet den Vertriebsinnendienst. Als Quereinsteiger aus dem E-Commerce bringt er IT-Affinität und wertvolle digitale Erfahrung mit. Auch abseits der Arbeit bleibt er neugierig und beschäftigt sich mit den neuesten Entwicklungen in der
IT-Welt.